Sonntag, 9. August 2015

Die Jagdsaison ist eröffnet

Magyar Vizslas sind Vorstehhunde. Sie zeigen an, wo sich das Wild im Wald oder Unterholz befindet. Doch eine Spezies hat es Amelie trotzdem so angetan, dass jetzt, wo die Getreidefelder abgeerntet sind, die "Jagdsaison" beginnt.
Amelie auf der Jagd

Als mein Mann ziemlich genau vor 4 Jahren mit der Idee ankam, dass wir uns einen Vizsla holen, war ich erst einmal wenig angetan. Ich hatte eine ganz bestimmte Vorstellung von einem "Jagdhund" im Kopf und dachte nur: "Den können wir dann nie frei laufen lassen, weil der jedem Tier hinterher hetzt." Die Erinnerung an unsere erste Golden Retriever Hündin Justine, die wir allerdings erst mit 4 Jahren bekommen haben, hat diese Vorstellung geprägt. Justine hatte nach den 4 Jahren im Zwinger bei uns ihren Jagdtrieb entdeckt und war tatsächlich nicht mehr zu halten, sobald sie ein Kaninchen, ein Reh oder einen Hasen entdeckt hatte. Sie hat dann nichts mehr anderes gesehen und war auch das eine oder andere Mal länger im Wald verschwunden - der Albtraum für jeden Hundebesitzer. 

Ein Vizsla ist ein Vorstehhund

Trotz aller Bedenken haben wir uns ja dann doch für einen Vizsla entschieden. Und die letzten 4 Jahren haben gezeigt: Jagdhund ist eben nicht gleich Jagdhund. Natürlich geht Amelie mal einem Hasen oder Reh hinterher, insbesondere Vögel haben es ihr angetan - sie wird wohl nie lernen, dass sie nicht fliegen kann ;-) Doch meistens dreht sie nach wenigen Metern schon wieder ab. Für einen Vorstehhund ist nämlich das Verfolgen der Spur viel interessanter. Amelie kehrt deshalb meistens an den Punkt zurück, wo das Wildtier gelegen oder gestanden hatte und unterzieht dessen nähere Umgebung einer ausgiebigen Schnüffel-Untersuchung. 

Wenn sie ein Wildtier doch mal länger verfolgt, bleib ich einfach stehen und verstecke mich. Amelie ist immer mit mindestens einem Auge und einem Ohr bei mir. Sobald sie mich nicht mehr hört und/oder sieht, kommt sie sofort zurück. Wenn man eine enge Bindung zu seinem Vizsla hat, ist diese anscheinend stärker als der Jagdtrieb.

Mäuse sind die Ausnahme

Eine Spezies weckt dann doch Amelies ungezügelten Jagdtrieb: Das sind die Feld-Mäuse. Jetzt im Hochsommer, wenn die Getreidefelder abgeerntet werden, sind ihre Löcher und ihre Wegen zwischen den Halmen sehr gut zu sehen. Und sie selbst natürlich auch, wenn sie im Feld von Loch zu Loch huschen.

Vizsla bei der Mäusejagd


Für Amelie gibt es dann kein Halten mehr. Jede Maus wird verfolgt, sie pustet in jedes zweite Loch, denn es könnte ja eine Maus herauskommen, und was besonders witzig anzusehen ist: Sie springt die Mauselöcher wie ein Fuchs an. 

Magyar Vizsla steht vor
Erst vorstehen, dann...

Magyar Vizsla im Sprung
...springen

Glücklicherweise hört Amelie trotzdem noch gut, und wir können sie von ihrer Mäusejagd auch wieder abrufen. 
Wie ist es mit euren Hunden? Haben Sie auch eine solche (Jagd-)Marotte? 

Amelie sucht die Maus
Vizsla sucht Maus
Wo ist bloß die Maus?
Amelie jagt auch im Liegen
Notfalls wird im Liegen gejagt

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